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Pforzheimer Zeitung 25. September 2017
Ein Abend voller Überraschungen
Bei Schömberger Comedy Night begeistern neun Künstler mit kurzweiligem Programm
Nico Roller
Andere Künstler würden sich damit begnügen, das sprichwörtliche Gag-Feuerwerk zu zünden. Aber nicht Gunzi Heil: Bevor er im Schömberger Kurhaus die Bühne wieder verlässt, sprühen für ein paar Minuten tatsächlich die Funken. Ein würdiger Abschluss für einen Abend, der sich kaum in Worte fassen lässt: eine Menge Kabarett, eine Prise Comedy, eine begabte A-cappella-Truppe und Zaubertricks, die eigentlich gar keine sind.
Neun Künstler drücken sich bei der Schömberger Comedy Night für den guten Zweck gegenseitig die Klinke in die Hand. Naja, nicht ganz, denn Gunzi Heil drückt seine Hände am liebsten auf die Tasten seines Klaviers. Er spielt nicht nur ein Lied für reumütige Investmentbanker und eine eigenwillige Form des Blues, sondern er beweist auch, dass Bob Dylan einen Song über Nasenspray geschrieben hat und dass „Last Christmas“ eigentlich ein Organspende-Lied ist. Überhaupt, und da ist sich der Kabarettist mit den langen blonden Haaren sicher, spielen Steine in allen möglichen Zusammenhängen eine große Rolle. „Der genialste Kopf des 20. Jahrhunderts war Ein-Stein.“ Auch der wichtigste Song der Rockgeschichte dreht sich darum: „Rock Around The Clock“ oder wie Gunzi Heil singt: „Steine rund um die Uhr.“ Und dann sind da noch die weltbekannten Rolling Stones. Deren Mitglieder sind zwar schon ein bisschen älter, aber, „rollende Steine setzen ja kein Moos an“. Wobei, so ganz stimmt das nicht, denn Moos haben die Musiker im Laufe der Jahre schon genug gemacht. Kein Wunder, wenn man „Kies Richards“ heißt.
Aus Italien kommt Carmela de Feo. Wobei, auch das stimmt nicht: Eigentlich kommt die ganz in Schwarz gekleidete „Signora“ mit dem Haarnetz auf dem Kopf aus Oberhausen, aber ihr Temperament, das kommt aus Italien. Warum sonst könnte sie so leidenschaftlich über die Liebe reden? Für sie „Juckende Leidenschaft.“ Überhaupt steht für die Kabarettistin fest: Das Leben ist für Frauen nicht gerade einfach. Sei es beim Schminken oder beim Blick in den Kleiderschrank. Dann doch lieber Musik: De Feo nimmt ihr Akkordeon in die Hand. Sie singt über die Ehe, über Kinderspiele und über den Moment, „wenn von den Fischers das rote Cabrio im Meer versinkt“. Singen können auch die sechs Mitglieder von „beTONt männlich“. Mit dem Unterschied, dass sie dazu keine Instrumente brauchen. Ihre Stimmen reichen wirklich völlig aus, um das Publikum zum Klatschen, Schunkeln und Mitsingen zu bringen. Zum Staunen bringt dagegen Jörg Trippe die Zuschauer mit seinen Zaubertricks. Kein Wunder, dass nach mehr als drei Stunden allen Beteiligten tosender Applaus sicher ist. Der Reinerlös kommt sozialen Zwecken in der Region und dem Kurtheater in Schömberg zugute.
Jörg Trippe
beTONt männlich
Carmila de Feo - La Signora
Lions Club Bad Wildbad - Multidistrikt: 111, Distrikt: Süd-Nord, Region: II, Zone: 5
Jumelage mit dem französischen Partnerclub Pompey Liverdun seit 1984