Pforzheimer Zeitung 12.08.2021
Gelassener Blick von außen

■ Engelsbrands Ehrenbürger feiert seinen 80. Geburtstag.
■ Politik lässt Ex-Kreisrat und Bürgermeister immer noch nicht ganz los.
SVEN BERNHAGEN | ENGELSBRAND
„Das ist aber schön, dass die PZ an mich denkt“, sagt Frank Kreeb, der an diesem Donnerstag seinen 80. Geburtstag feiert - aber wie könnte man einen wie ihn auch vergessen: Von 1975 bis zu seinem Ruhestand 2007 war er Rathauschef in Engelsbrand. Heute ist der Salmbacher Ehrenbürger der Gemeinde. Darüber hinaus saß er - unter anderem als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler - jahrzehntelang sogar noch bis 2014 im Kreistag.
Heute genießt er mit seiner Frau Ursula den Ruhestand. „Gesundheitlich sind wir wirklich froh und zufrieden“, sagt Kreeb im Gespräch mit der PZ. Die Politik hat ihn aber noch immer nicht losgelassen. Aktuell lese er beispielsweise die Obama-Biografie - mit „Spiegel“ und „Pforzheimer Zeitung“ halte er sich zudem regelmäßig auf dem Laufenden: „Im Großen wie im Kleinen.“
Zum Beispiel darüber, was sein Engelsbrander Bürgermeister- Nachfolger Bastian Rosenau inzwischen als Landrat des Enzkreis so treibt. Und darüber wie Rosenaus Nachfolger - also Kreebs Nach-Nachfolger - Heiko Keller Engelsbrands Geschicke als Rathauschef leitet. „Aber“, und da bleibt sich Kreeb seiner Linie eisern treu, „öffentlich werde ich deren Arbeit nicht kommentieren.“ Vielleicht bekomme er ja deshalb - wie schon bei seinem 75. - wieder einen Empfang der Gemeinde zu seinem Ehrentag, fügt er lachend an.
Nicht unerwähnt lässt er dann aber doch, dass er ja wegen der Arbeiten an der Salmbacher Ortsdurchfahrt „inzwischen anderthalb Jahre in der Baustelle wohne“ und er schon froh sei, dass es wenigstens so vorangegangen sei, „dass meine Geburtstagsgäste zu mir kommen können und wir gerade nicht ganz abgeschnitten sind.“ Dass er aber mit den aktiven Volksvertretern nicht mehr tauschen wollte, daran lasst er keinen Zweifel. Wenn er beispielsweise den aktuellen Streit im und um in Kreistag sehe, .da tun mir die Kollegen manchmal Leid.
Den Austausch sucht er gerne mit seinen ehemaligen Bürgermeisterkollegen: „Ich organisiere die Unternehmungen unserer Wandergruppe.“ Ein Jahr lang hätten sie coronabedingt auf Wanderungen verzichten müssen - Ende Juli seien sie nun wieder zu zehnt rund um die Kelterner Grenzsägmühle unterwegs gewesen: „Das war sehr schön, alle wiederzusehen.“
Auch mit seiner Frau gehe er täglich ein bis zwei Stunden spazieren, um die Natur rund um Salmbach zu genießen. Häufig unterwegs sei er auch mit dem E-Bike: „Herrlich!“ Die Langlaufski und den Tennisschläger habe er dagegen inzwischen an den Nagel gehängt. Und auch bei seinen ehrenamtlichen Engagements im Lions Club oder beim Verein Oben-Auf für musikalische Förderung tritt er ein wenig kürzer: „Ich helfe halt, so gut es geht, aber es ist weniger geworden.“
Dafür singt er immer noch begeistert im Gesangsverein: „Wir hatten aber wegen Corona seit Herbst keine Singstunde mehr. Ich hoffe, dass das bald wieder losgeht.“ So bleibe aber wenigstens genügend Zeit für die Enkel - und für den Urlaub im September in den Kufsteiner Bergen.
Erst einmal stehe aber an diesem Donnerstag der Empfang in der Alten Turnhalle in Grunbach mit Landrat Rosenau und Bürgermeister Keller an, der von der Musikschule Engelsbrand/Neuenbürg musikalisch begleitet wird: „Im privaten Kreis wird der Geburtstag dann demnächst nachgefeiert.“

Frank Kreeb ist seit 01.06.1984 Mitglied im Lions Club Bad Wildbad.
Er war von 2007 bis 2014 Clubsekretär.