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Schwarzwälder Bote, 11. Juli 2022
250 Musiker begeistern mit Aufführung der Friedensmesse in Toul
Völkerverständigung ⎟ Lionsclub Bad Wildbad ermöglicht Jugendlichen Konzertreise nach Lothringen/Publikum ist ergriffen
Von Roland Stöß
Bad Wildbad. Der Lionsclub Bad Wildbad hat es 250 Musikern ermöglicht, in die lothringische Stadt Toul zu reisen, um in der prächtigen Kathedrale »St. Etienne« die Friedensmesse »The armed man - a mass of peace« von Karl Jenkins aufzuführen.
Gemeinsam mit den französischen Lionspartnern aus Pompey-Liverdun und Toul gelang ein großer finanzieller und organisatorischer Kraftakt. So ist den es den Partnerverbänden zum vierten Mal gelungen, das sich selbst gesetzte Vereinsziel zu erreichen: Sich für Völkerverständigung einzusetzen und so die Jugend der beiden Nationen zusammenzuführen.
Die meist jugendlichen Chorsänger und Instrumentalisten, alle Verantwortlichen sowie das Publikum fällten am Ende ein einhelliges Urteil: Das Verschmelzen der synfonischen und choralen Klänge in dieser einzigartigen Kirchenakustik war besonderer Musik-Kunst-Genuss.
Flashmob in der Innenstadt
Vor dem großen Auftritt überraschten die Altensteiger mit einem Flashmob die Menschen in Touls Innenstadt. Sie zogen mit ihren Instrumenten durch das pittoreske Städtchen und spielten die Europahymne.
Eine Überraschung bot dann die Kathedrale als Konzert-Location. Der Altar, vor dem die gewaltige Musikbühne stehen sollte, muss derzeit repariert werden. Mit der Folge, dass Sänger und Sinfoniker am anderen Ende des gewaltigen Innenraums musizierten. In den Kirchenbänken Sitzende hatten nun die Musik von hinten zu hören. Doch Publikum und Verantwortliche lösten das Ganze flexibel und pragmatisch. Viele Zuhörende drehten sich schlicht und einfach so gut es ging um, andere verfolgten das Konzert stehend. Der Qualität des Musikevents schadete dieser Umstand in keinster Weise.
So kam es wie bereits beim Wildberger Konzert: Die Friedensmesse zeichnete die Bedrohung des Abstieges einer sich, fälschlicherweise im (Dauer-)Frieden wähnenden, Welt in den Krieg nach. Durchdringend, wie im Laufe des ersten Stückes zarte Instrumentenläufe lauter und somit furchterregender wurden und so den Aufmarsch einer Armee im Geiste nachvollziehbar machte. Die »Mass of peace«, durchsetzt mit besinnlichen sowie verstörenden Momenten, zeichnete exakt diese Schrecken auf, die aktuell durch die Bilder aus der Ukraine präsent sind. Die Musik vermochte es, das Kriegsgeschehen in seiner Entstehungsphase wie wirklich aussehen zu lassen. Man wähnte sich plötzlich mitten im brennenden Feuer, hörte wehklagende Rufe, Bitten und Bitternis; doch Sequenzen wie die Schließenden erzeugten exakt diese Hoffnung auf Frieden, ohne die für uns alles sinnlos und fatalistisch erscheinen würde. Die Aussicht auf dann, wenn Trauer, Schmerz und Tod überwunden werden können.
Am Ende kassierten sowohl die Musizierenden des Altensteiger Jugendsinfonieorchesters, die Choristen des Stammheimer Gymnasiums als auch die Macher der Lions-Verbindungen ihren Lohn: Einen lang anhaltenden Beifall des Publikums.
Lions Club Bad Wildbad - Multidistrikt: 111, Distrikt: Süd-Nord, Region: II, Zone: 5
Jumelage mit dem französischen Partnerclub Pompey Liverdun seit 1984